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Osteuropa 1988 - Nach Bulgarien

 
Teil 1


Routenkarte

15.08.
Start an der Ostrauer Mühle (Kirnitzschtal, Sächsische Schweiz),
Grenzübergang Schmilka, von dort nach Decin,
Besichtigung Basaltsäulen (Panska Skala) bei Kamenicky Senov und Baden im Steinbruchsee,
weiter nach Novy Bor, Wildzelten vor Liberec.
77 km

16.08.
Liberec, Turnov, Cesky Raj,
Ziel ist der "Trompeterzeltplatz", wo Torsten an seinem Ritzel herumbasteln wird.
64 km

Der "Trompeterzeltplatz"
... war damals ein Geheimtip für's Übernachten im "Tschechischen Paradies". Abseits von Hauptstraßen mitten im Felsengebiet gelegen, wurde jeden Sommer ein Sportplatz in einem Tal zum Zeltplatz umfunktioniert.
Er lag zwischen zwei hohen Berghängen mitten im Wald, kleinere Felsen und Klettergipfel standen am Hang. Nichts für Komfort-Gewohnte - es gab ein Plumpsklo und Trinkwasser aus einem immer sprudelnden Gummischlauch. Aber es gab auch eine kleine Kneipe nebenan.
Wenn es dunkel wurde, wurden plötzlich eine Unmenge kleiner Lagerfeuerchen entfacht - vor jedem Zelt eines. Um 21:40 Uhr wurde es immer still. Am Hang oberhalb des Tales stand ein kleines Holzhäuschen, von dessen Terrasse aus immer um diese Zeit ein Trompeter begann, Gute-Nacht-Lieder zu blasen.
Es war eine unheimlich schöne Akkustik im Felsental; vom Zeltplatz schwollen nach jedem Stück der Applaus und die "Zugabe"-Rufe an. Bis gegen 22:00 Uhr ging meistens diese faszinierende Vorstellung.

17.08.
Ruhetag.
Wanderung in die Felsenstadt Hruboskalsko, zu Burg Valdsteijn und zurück,
bei mir fangen die Knieprobleme an.
0 km

18.08.
Weiterfahrt nach Jicin, dort einen Fahrradladen gesucht, um für Roland Ersatz für seinen defekten Gepäckträger zu finden - das Teil erfolgreich ausgetauscht.
Weiter nach Hradec Kralove und Wildzelten vor Litomysl.
128 km

19.08.
Wir fahren an Svitavy vorbei, durch Mohelnice und Olomouc,
Wildzelten hinter Vel.Ujezd.
116 km

20.08.
Lipnik, dann Abstecher zwecks Besichtigung der Burgruine Helfstyn,
weiter über Hranice, Roznov und Makov,
Zeltplatz "Dolni Becva" kurz hinter Makov.
72 km

21.08.
Nun geht es durch die Beskiden, an zwei langen Steigungen schieben wir,
oben im Berghotel gönnen wir uns ein Mittagessen.
Danach Abfahrt nach Bycta und durch Zilina, weiter durch die engen Schluchten der Mala Fatra,
Wildzelten vor der Stadt Martin.
91 km

22.08.
Der Tag beginnt mit Nieselregen. Wir fahren los, stellen uns aber bald darauf in einem verfallenen Haus unter. Roland beschließt, heimzufahren.
Gemeinsam fahren wir noch bis Martin und bringen Roland zum Bahnhof. Danach gönnen wir uns in einer Kneipe jeder einen halben Broiler.
Der Regen hört aber nicht auf; trotzdem fahren wir noch ein Stück weiter, müssen zwischendurch in einem Buswartehäuschen Speichen wechseln, und landen auf dem Zeltplatz Mosovce.
33 km

23.08.
Es regnet den ganzen Tag weiter. Langsam kommt das Wasser durch alle Nähte des Fichtelberg-Zeltes. Wir legen unsere Schlafsäcke im Eingangsraum der Zeltplatz-Gaststätte zum Trocknen und vertreiben uns die Zeit mit Kaffeetrinken und Einkaufen.
0 km

24.08.
Der Himmel reißt auf, es geht weiter !
Vorbei an Ziar, durch Zvolen und Krupina bis kurz vor die ungarische Grenze.
Bei Sahy zelten wir wild.
132 km

25.08.
Die Grenze zu Ungarn wird passiert !
Eigentlich hatte ich Ungarn als total flach in Erinnerung, aber auch hier ging es unerwartet ständig auf und ab.
Wir kommen an die Donau, passieren Vac und checken schließlich auf dem Zeltplatz Szödliget ein, nicht mehr weit entfernt von Budapest.
65 km

26.08.
Besichtigungstag in Budapest.
Die Fahrräder bleiben auf dem Zeltplatz, wir fahren mit dem Bus nach Budapest. Burgberg, Fischerbastei, die Innenstadt und schließlich auch noch Einkaufen stehen auf dem Programm.
Abends - das war ein Wunsch von Torsten - erleben wir im Planetarium eine Laser-Show zur Musik von Pink Floyd.
0 km

Budapest - die Hauptstadt von Ungarn.
Für uns damals der Hauch des Westens. Es gab Coca Cola und T-Shirts mit unbekannten Motiven.
Reichlich 2 Millionen Einwohner zählte die Stadt seinerzeit. Am rechten, steilen Ufer "Buda" mit der historischen Burg, am linken, flachen Ufer "Pest" mit der Altstadt; 1872 wurden die Teile zur Stadt vereint.
Gern besucht von Touristen aus dem Ostblock waren neben den Bauten der Stadt die Thermalquellenbäder auf der Margaretheninsel in der Donau.



  © Matthias Mann, 27.12.2012           Kontakt